Während beim Fußball in den letzten Jahren eine Metrik namens Expected Goals von der Analyse Community vorangetrieben wurde und immer populärer wurde, passierte etwas ganz ähnliches im American Football. Die EPA per Play gehört zu den wichtigsten Analyse-Werkzeugen derzeit.

Expected Points (EP)

1970 wurde ein Research Paper veröffentlich, geschrieben von dem Quarterback der Bengals und einem Universitätsprofessor. Die beiden haben die 1969 NFL Saison analysiert und gezählt wie viele Punkte ein Team durchschnittlich in einem Drive (also solange sie den Ball haben) macht, in Abhängigkeit zur Position auf dem Feld. Die Expected Points (EP) waren geboren.

Die durschnittliche Ergebnisse der Vergangenheit können als Wahrscheinlichkeit für die Zukunft gewertet werden. Wenn der Ball nahe der eigenen Endzone gewonnen wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Gegner Punkte erzielen (Safety, Interception/Fumble Touchdown), größer als der eigene Punkterfolg. Und je näher an der Ziel-Endzone sich ein Team befindet, desto höher die zu erwartenden Punkte (Fieldgoal, Touchdown) in dem Drive. Ich denke das ist wenig überraschend. Aber jetzt gab es Zahlen dafür.

Das Modell wurde über die Zeit raffiniert und der Kontext wurde mehr und mehr in Betracht gezogen. So wird inzwischen der Versuch und die Distanz zum nächsten First Down in Betracht gezogen.  

nfelo: Expected Points

Expected Points Added (EPA)

Die Expected Points sind abhängig von der aktuellen Situation. Die ändert sich ja aber nach einem Spielzug. Diese Änderung wird mit Expected Points Added ausgedrückt.

Ein Beispiel: Die Jets bekommen den Ball auf der eigenen 40 Yards Linie, mit einem EP von 2,3. Ein Laufspielzug bringt sie zur Mittellinie. Jetzt liegt der EP bei 2,7. Einen erfolgreichen Pass später liegen sie bei der gegnerischen 15 Yard Linie, EP von 4,9. Kurz danach kommt ein Lauf in die Endzone, und es gibt 7 Punkte. Die EP sind also zunächst um 0,4 gestiegen, dann um 2,2 und schließlich um 2,1. Insgesamt also um 5,7. Bei drei Spielzügen sind das 1,9 EPA per Play.

Wie realistisch es ist, dass die Jets in 3 Spielzügen von der eigenen 40 Yards Linie einen Touchdown erzielen ignorieren wir mal.

EPA per Play

Der EPA per Play ist also ein Durchschnittswert der Angibt, wieviel näher jeder Spielzug das Team an einen Punkterfolg bringt. Aber da hört der Spaß noch nicht auf. Es wird unterscheiden zwischen dem EPA per Play der Offensive und dem der Defensive. Zwischen Lauf- und Passspielzügen und zum Teil sogar auf einzelne Spieler runter gebrochen, besonders auf Quarterbacks.

Team Tiers von rbsdm.com

Teams

Hier die aktuellen Werte der Teams die um die Conference Championships spielen. Und der New York Jets. So zum vergleich. Und weil es halt einfach die geilsten sind. An den Werten ist auch klar zu erkennen, dass ich mir das Beispiel weiter oben komplett zur Veranschaulichung aus den Fingern gesaugt habe. Für die Defensive sie kleinere Werte (also weiter im Minus) besser.

TeamEPA per Play (off)EPA per Play (def)
Cincinnati Bengals0.081-0,043
Kansas City Chiefs0,179-0,001
Philadelphia Eagles0,100-0,063
San Francisco 49ers0,084-0,112
New York Jets-0,086-0,045

Kritik am EPA

Der EPA favorisiert Passspielzüge. Das sorgt für eine Übervorteilung gegen Laufspielzüge. Ein 2nd & 2 hat den gleichen EP Wert wie ein 1st & 10. Ein 5 Yard Laufspielzeug wird also als Verlust von EP gewertet. Auch wenn ein stetiger 5 Yards Gewinn natürlich zum regelmäßigen First Down führt. Ein bisschen Vorsicht bei solchen Metriken ist also immer wichtig.

Quellen für Statistiken

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